Am Standort Morschheim in Deutschland betreibt Veolia Umweltservice West GmbH eine hocheffiziente Sortieranlage für post-consumer Kunststofffolien. Maßgebend für die bestmögliche Output-Qualität sortenreiner LDPE-Folien ist ein Micromat 2000 BW von Lindner-Recyclingtech: Der innovative Shredder ist auch zugleich Dosierer und schafft die ideale Voraussetzung für die weitere optische Sortierung. Die Anlage wird mit dem optimalen Austragskorn beschickt.
Mit Ressourcen verantwortungsvoll umgehen – das hat sich Veolia Environnement zur Aufgabe gemacht. Gerade was das Zukunftsthema Kunststoffrecycling angeht, weitet der französische Umweltdienstleister seine vielfältigen Aktivitäten aus. So auch in Deutschland mit der Übernahme der Just Kunststoffe GmbH in Morschheim, Rheinland-Pfalz im November 2017: Die Konzerntochter Veolia Umweltservice West GmbH erwarb eine topmoderne Vorbehandlungs- und Sortieranlage für Kunststofffolien, die Anfang letzten Jahres auf den neuesten Technologiestand gebracht wurde.
Nach den Wachstumsplänen der Veolia Gruppe von 2017 soll der Jahresumsatz im Segment Kunststoffrecycling um das Fünffache steigen – von zuletzt circa 200 Millionen auf rund eine Milliarde Euro. Es herrscht Aufbruchsstimmung und Investitionsbereitschaft in der Circular Economy. Die Branche allgemein boomt und erhält Marktbeobachtern zufolge durch das Kreislaufwirtschaftspaket und die Kunststoffstrategie der Europäischen Union zusätzlichen Auftrieb. So gilt es, den Plastikeintrag in die Umwelt zu stoppen, Altkunststoffe nicht länger zu deponieren oder einfach zu verbrennen und stattdessen mehr Recyclingmöglichkeiten zu schaffen. 2050 könnten in den Weltmeeren mehr Plastikpartikel als Fische schwimmen, warnt EU-Kommissions-Vizepräsident Frans Timmermanns eindringlich in diesem Zusammenhang vor den katastrophalen Folgen für das Ökosystem, wenn nicht endlich gehandelt wird. Bei voraussichtlich steigenden Verbrauchs- und Abfallmengen werden mehr Aufbereitungskapazitäten für post-consumer Kunststoffe benötigt.
Sehr wichtige Systemkomponente – beste Voraussetzung für automatische Sortierung
Am Veolia-Standort Morschheim fallen jährlich über 6.000 Tonnen LDPE-Folien aus gewerblicher Nutzung zur Sortierung an. Als sehr wichtige Anlagen-Komponente erweist sich hier der Micromat 2000 BW – innovativ, kraftvoll, hochproduktiv und zugleich kosteneffizient und damit wirtschaftlich. So ist die Zerkleinerungsleistung der praxisbewährten Modellreihe von Lindner maßgebend, dass im nachgeschalteten automatischen Sortierprozess mit NIR-Geräten von Pellenc Sorting Technology sehr hohe Sortierqualitäten erzielt werden können. Das heißt im Ergebnis: reine Polyethylen-Folien niedriger Dichte (LDPE), trocken, frei von Fremd- und Störstoffen, ohne Kontaminationen und sonstigen Anhaftungen (Chemikalien, Öle, organische Bestandteile, Füllgutreste, Sand, Steine etc.).
Aus den LDPE-Folien stellen verschiedene Abnehmer in der kunststoffverarbeitenden Industrie wieder neue Produkte her, zum Beispiel Einkaufstragetaschen oder Sammelbeutel für Abfälle. Für ein optimales Sortierergebnis muss das Shredder-Austragsmaterial, das direkt auf die Sortierstrecke aufgegeben wird, ungefähr auf die Größe eines DIN A4 Blattes zerkleinert werden. „Eine davon abweichende Austrags-Korngröße würde sich negativ auf die Sortierqualität auswirken“, sagt Timm Just, bei Veolia Umweltservice West GmbH verantwortlich für den Geschäftsbereich „Einkauf Kunststoffe“.
Ideale Kombination aus Zerkleinerung und Dosierung
Der Micromat BW ist unser neuestes Modell und wurde speziell als Ballenauflöser zur Dosierung von Kunststoffen wie Folien für automatische Sortieranlagen entwickelt“, erklärt Stefan Scheiflinger-Ehrenwerth, Produktmanager bei Lindner. Er betont, dass speziell beim Kunststoffrecycling der Shredder eigentlich nicht „nur“ zerkleinern soll, sondern auch das zerkleinerte Material perfekt dosieren muss, um die nachfolgende automatische NIR-Sortierung optimal zu beschicken. Der Micromat BW wirkt also auch als Anlagen-Dosierer.
Und das bei konsequent geringem Energieverbrauch. Veolia Umweltservice West GmbH hätte für seine Anwendung keine bessere Wahl treffen können. Bis zu vier Tonnen setzt der kompakte und standfeste Einweller pro Stunde durch. Je nach Bedarf und Aufgabegut sind aber auch höhere Durchsatzleistungen möglich. Der Micromat 2000 BW Zerkleinerer mit 132-kW-Motor und 105 Rotor-Umdrehungen pro Minute ist ideal zugeschnitten auf Recyclingbetriebe und Abfallverwerter mit mittlerem Materialaufkommen.
Nach den Anforderungen im Anlagenbetrieb wurde das Schneidwerk des robusten Zerkleinerer mit eigens für die Modellreihe entwickelten, 116 x 116 Millimeter großen Spitzmessern bestückt. Der Micromat BW produziert ein stets optimales Austragskorn, was essentiell für eine effiziente Auslastung der optischen Sortierung ist. Ansonsten müssten Parameter ständig nachgebessert werden. Bei Veolia Umweltservice West GmbH wird das Aufgabegut exakt und gleichbleibend auf circa DIN A4-Korngröße zerkleinert. Wie bei allen Lindner-Modellreihen können auch beim Micromat die Messer einfach und schnell gewechselt werden. Dabei sind die Messer und Gegenmesser äußerst verschleißfest, wie überhaupt der Wartungsaufwand der Maschine sehr gering ausfällt und sich im Rahmen üblicher Routine mit kurzen Stillstandzeiten hält. Die meisten Wartungsarbeiten können den Erfahrungen nach selber vom Betrieb durchgeführt werden.
Kreislaufwirtschaft weiter gedacht
Timm Just und das Einsatzteam sind mit dem Micromat 2000 BW seit Inbetriebnahme rundum zufrieden: „Die Maschine läuft sehr zuverlässig. Die Output-Folienqualität konnte deutlich gesteigert werden und damit der erzielte Wiederverkaufswert der LDPE-Folien.“ So ist Kunststoffrecycling im Ergebnis nachhaltig und zukunftsgewandt. Denn Kreislaufwirtschaft muss im Interesse des Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutzes Zukunft haben, weiter gedacht und vorangebracht werden. Dafür setzt sich auch Lindner bereits seit Jahrzehnten ein und gestaltet die Entwicklung aktiv und dynamisch nach vorne mit. Frei nach dem Sprichwort: „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.“