Der Lindner Micromat ist ein Dauerbrenner in der Kunststoffzerkleinerung. Zur K 2019 wird nun dessen nächste Generation mit einem weiteren Modell und neuem Universal-Schnittsystem vorgestellt. Der Shredder ist im Freigelände live im Einsatz zu sehen.

Spaziert man über das Freigelände der K 2019, sieht man dieses Jahr erstmals ein Zelt für Live-Demonstrationen des österreichischen Spezialisten für Zerkleinerungstechnik und Systemen fürs Recycling Lindner Recyclingtech und dessen Tochterfirma Lindner Washtech.

Über dem Eingang steht groß „The cycle starts here“, also „der Kreislauf beginnt hier“. Tritt man ein, wird schnell klar, was damit gemeint ist. Aus prozesstechnischer Sicht beginnt das mechanische Recycling von Kunststoffabfällen beim Recycler immer mit der Zerkleinerung. Genau dafür präsentiert das Unternehmen den neuen Shredder Micromat 1500.

Mehr Einsatzmöglichkeiten und neue Funktionen

Aufbauend auf der bewährten Lindner-Technologie wurde die Micromat-Serie noch stärker für die aktuellen Marktanforderungen im Kunststoffbereich optimiert und mit der Baugröße 1500 – für 1500 mm Rotorlänge – ein neues Einstiegsmodell der Micromat-Klasse geschafften. Die wichtigste Neuerung ist aber das sogenannte „Multiplex-Schnittsystem“. Mit der speziellen dreidimensionalen Anordnung der Rotormesser eignet sich dieses für die Zerkleinerung nahezu aller Kunststoffe. Durch den besonders aggressiven Materialeingriff ist darüber hinaus eine Durchsatzsteigerung von durchschnittlich 40 Prozent im Vergleich zu bisherigen Technologien realistisch. Dazu Stefan Scheiflinger-Ehrenwert, Head of Product Management beiLindner: „Wir haben während der Entwicklungsphase in Zusammenarbeit mit unseren Kunden unterschiedlichste Materialien getestet und die Geometrie dahingehend optimiert, möglichst viele Kunststoffsorten mit diesem Schnittsystem abzudecken. Im Langzeittest hat sich schließlich gezeigt, dass wir mit dem neuen Multiplex-Rotor auch die Durchsätze enorm steigern, teilweise sogar vervielfachen konnten.“

 

Neben den mechanischen Verbesserungen wurde zudem Software und Bedienung der Maschine von Grund auf neu entwickelt. Mit dem neuen Lindner Mobile HMI (Human Machine Interface) reagiert der Hersteller auf den zunehmenden Facharbeitermangel und setzt auf eine sehr einfache, selbsterklärende Menüführung. Das mobile Bedienpanel kann entsprechend der Aufgabe – beispielsweise einem Siebwechsel – an Vorder- oder Rückseite des Shredders platziert werden. Darüber hinaus werden nur die dafür relevanten Funktionen am Touchscreen eingeblendet.

Mit der neuen Steuerungs-Software ist es nun auch möglich, dass der Zerkleinerer mit den nachfolgenden Aggregaten der Prozesskette kommuniziert und beispielsweise als Dosierer der Anlage fungiert oder auch Daten betreffend der Materialqualität an den Extruder weitergibt.

Spezielle Maschinen-Version für Folien

Mit der Micromat HP Serie bringt Lindner auch einen Shredder auf den Markt, der speziell für die Zerkleinerung von Post-Consumer- und Industriefolien ausgelegt ist. Dieser ist mit einem Riemen-Direktantrieb ausgestattet und ermöglicht Rotordrehzahlen von über 300 min-1. Dadurch wird im Vergleich zur Basis-Version ein bis zu 2,5 Mal höherer Durchsatz in diesem Einsatzbereich möglich.

Durch das neue Schnittsystem können Folien zudem in nur einem Schritt zu präzise geschnittenen Flakes für Reinigung, Sortierung und die anschließende Extrusion verarbeitet werden. Das bringt den Vorteil, dass auf eine nachfolgende Feingranulierung verzichtet werden kann und so der Energie- und Wartungsaufwand bei niedrigeren Investitionskosten deutlich gesenkt wird.

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